Gestern Abend scrollte ich durch meinen Instagramfeed und stieß auf das folgende Zitat:
„Make mistakes. Learn from them. Move on.„
Ein einfaches Zitat mit so viel Bedeutung , über die ich bisher nie genauer nachgedacht habe. Besonders der Teil, der davon handelt, aus seinen Fehlern zu lernen. Wir alle haben es bestimmt schon einmal (höchstwahrscheinlich sogar mehrmals) zu hören bekommen oder uns selbst ins Gedächtnis gerufen „wir lernen aus unseren Fehlern“. Das uns Menschen Fehler passieren ist menschlich, weil niemand perfekt ist, aber das wisst ihr ja bereits. Ich habe nie wirklich über die tiefere Bedeutung nachgedacht oder über die Wichtigkeit des Konzepts „aus seinen Fehlern zu lernen“, denn oftmals tun wir es gar nicht und das hat mich stutzig gemacht.
Ich musste an mich selbst denken und begann einige meiner Fehler aus der Vergangenheit zu reflektieren, die sich wiederholten. Warum aber ist das so? Warum begehen wir einen Fehler zweimal und meistens sogar noch ein drittes Mal in diesem Fall sind alle guten Dinge also nicht drei. Letztendlich verschwendet man kostbare Zeit, seine Energie und das Resultat ist meistens, dass man wütend auf sich selbst wird und sich ärgert – so ist es mir zumindest früher immer ergangen. Ich war damals ein sehr ungeduldiger Mensch, aber nur in bestimmten Situationen, denen man einfach nicht aus dem Weg gehen kann, die aber dennoch Zeit in Anspruch nehmen und Energie verschwenden, die man schließlich in wichtigere Dinge investieren könnte. Kurz gesagt: Ich hasste es meine Zeit zu verschwenden. Wollte diese immer voll ausnutzen.
Rückblickend war die Sache mit den Fehlern also ein wirklicher Teufelskreis, in dem ich gefangen war. Ich ärgerte mich immer wieder über die falschen Entscheidung, die ich wiederholt traf und kam irgendwie auch nicht voran.
„You can learn a lot from your mistakes, if you aren’t busy denying them“
Das Problem liegt in der menschlichen Natur, denn wir Menschen neigen dazu, die Dinge schlechter zu sehen als sie sind. Meistens sind die Dinge besser als man denkt, das beweist übrigens auch Hans Rosling mit seinem Buch „Factufulness“ – eine Leseempfehlung von mir!
Das erwähnte Problem hat zur Folge, dass wir uns selbst bestrafen, uns die Schuld an allem geben und beginnen die Dinge immer schlechter zu sehen. Klingt logisch, denn wenn man mit einem Anspruchsdenken an gewisse Situationen herangeht und seinen Erwartungen, Maßstäben und Ansprüchen nicht gerecht wird, dann verändert man oft seine Haltung und Einstellung gegenüber seinen Taten, aus denen die Fehler resultierten. Man beginnt sich daran zu gewöhnen, dass Fehler wieder passiert, es sich in naher Zukunft nichts besser wird, man das Ziel nicht erreichen kann und man doch sowieso wusste, dass das passieren würde. Ziemlich hoffnungslos, oder nicht? Eine hoffnungslose, falsche Einstellung und in genau diesem Licht sollten wir unsere Fehler nicht betrachten. Mit genauer dieser Einstellung kommt man nämlich nicht weit, kein Wunder also, dass mein damaliges Ich das Gefühl hatte irgendwie nicht voranzukommen.
Noch immer ertappe ich mich heute dabei, wie ich denke, dass man halt erst einmal auf die Nase fallen muss, erst einmal eine schlechte Erfahrungen machen muss, um den Fehler in Zukunft nicht noch einmal zu begehen. Man nimmt die Haltung an, dass man somit gestärkt für den nächsten Fehler ist. Wir motivieren uns mit unserer Erinnerung an den Fehler, den Schmerz des Scheiterns aus den wir vergebens hoffen, dass wir mit dieser Einstellung disziplinierter werden. In Wirklichkeit macht man sich damit aber nicht stärker, im Gegenteil, man wird von Mal zu Mal unsicherer, ängstlicher, vorsichtiger.
„You always learn from your mistakes, but don’t let your past dictate who you are, but let it be a lesson that strengthens the person you will become.“
Aus seinen Fehlern zu lernen, bedeutet sich selbst vergeben zu müssen. Die Bindung zu seiner Vergangenheit loszulassen und Mitgefühl für sich selbst zu empfinden, um die Dinge in Zukunft in einem anderen Licht zu betrachten und uns nicht wieder einen Teufelskreis zu geben. Nur so ist es nämlich möglich, wie Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und dafür erscheint es nur sinnvoll, wenn wir unseren Blickwinkel, einen andere Perspektive auf die Dinge haben und nicht mehr alles so persönlich zu nehmen.
Das hört sich alles nach einem Auszug aus einem dramatischen Selbsthilfebuch an, doch betrachtet es mal aus eigener Perspektive und denkt darüber nach, dann werdet auch ihr vielleicht einen Entschluss daraus ziehen können.
Aus der Vergangenheit zu lernen, bedeutet zu vergeben, zu vergessen und zu hoffen. Man wird nicht von Ängsten zurückgehalten und zeigt auch nicht mit den Finger auf sich selbst und gibt sich an allem die Schuld. Nur dann, wenn man sich die Fehler eingesteht, für sich selbst entscheide was für Folgen man daraus zieht und wie man damit umgeht, nur wenn dies geschieht und man in der Lage ist zur vergeben, dann ist man auch in der Lage sich zu verbessern. In diesem Sinne: Macht Fehler, lernt daraus und macht weiter.
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BLAZER: THE KRIPT | STIEFEL: IVY REVEL | SONNENBRILLE: DOLCE GABANA | UHR: NICOLE VIENNA | ARMBAND: IDEAL OF SWEDEN | KETTE: UNBEKANNT
Babsi
Toll hast du das geschrieben und natürlich auch wunderschöne Bilder, LG Babsi <3